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Auroville (City of
Dawn) is an experimental township in Viluppuram
district in the state of Tamil Nadu, India, near Puducherry in South India. It was founded in 1968 by Mirra Alfassa (known as "The Mother") and designed by
architect Roger Anger.[1][2][3] As stated in Alfassa's first public
message about the township, "Auroville is meant to be a universal town
where men and women of all countries are able to live in peace and progressive
harmony, above all creeds, all politics and all nationalities. The
purpose of Auroville is to realize human unity."
Haben die Siedler es geschafft, eine friedlichere
Gesellschaft zu gründen? Gilt das Experiment als gelungen? Wer fährt sonst dorthin
und warum? Was ist Yoga? Diese Fragen haben mich beschäftigt und hierher
geführt.
Ich bin am Nachmittag über Dubai in Chennai/Tamil Nadu gelandet, habe dort eine Nacht verbracht. Am folgenden
Tag fahre ich über Puducherry (hier gibt es ein Ashram) nach Auroville. Die
Fahrzeit von Chennai beträgt mit dem
Auto etwa 2 Stunden an der Küste nach Süden, vorbei an entstehenden
Hochhaussiedlungen, mit „spectacular sea view“, durch wie überall in Indien Müll verstopfte
Straßen mit Aneinanderreihungen von zahllosen kleinen Läden, die von
Abflussrohren über Früchte bis zu offensichtlich sehr alten geschnitzen Türen
alles verkaufen, was man sich nur vorstellen kann. Dazwischen Straßenabschnitte
am Wasser entlang, der Strand ist kräftig gelb, der Golf von Bengalen sieht
trotz sonnigem Wetter eher bleifarben aus. Kurz vor Puducherry geht es ins
Landesinnere, nach etwa 20 Minuten Sandpiste das Schild Auroville.
Die Landschaft ist ein licht bewaldetes Plateau, Gruppen von Palmen verschiedener Art wechseln sich mit Laubbäumen ab; manches blüht, es ist das beginnende Frühjahr hier. Aktuell leben ~2.400 “residents” in Auroville, zusätzlich am Tag 3.-5.000 Arbeiter und die Gäste. In die zahlreichen „guest houses“ kann man sich einmieten (über das Internet). Ich erhalte ein Zimmer im gut beschatteten Center Guest House. Sehr freundliches Willkommen und ich gelange in ein einfaches aber blitzsauberes Zimmer mit Bad und Balkon (1. Stock sehr angenehm, meist weniger mögliches Ungeziefer und etwas kühler, Preis/Tag 600 Rps = 10 Eu incl Fahrradnutzung, Frühstück und Dinner).
In dem Speisesaal gibt es um 15 Uhr Kaffee und Tee und solcherart gestärkt setze ich mich auf mein (recht „indisches“) Fahrrad, es ist solide und tut seinen Dienst. Es gibt eine Karte über das weite Wegesystem und so suche ich das „Visitor center“. Auf dem roten Sandweg ist viel Verkehr, Motorräder und Fahrräder, wenige Autos. An einem Veranstaltungbrett erfahre ich, was ich alles machen kann. Vieles davon ist im Preis inbegriffen, Spenden sind willkommen. Schnell fasse ich den Plan an einer Yoga und einer Pilatisklasse teilzunehmen. Außerdem gibt es abends fast täglich Kino. Das Visitor center ist ein Kommunikationscluster mit einigen shops (klassisch wie überall Kleidung, Schmuck, Präsente und Erinnerungsstücke) und Restaurantbuden.

Ich entscheide mich für eine Art Gartenlokal. Es wird miteinander viel gesprochen, teils in Gruppen, teils Paare; ich zähle rasch einmal und sehe doch in mehr als der Hälfte der Personen um mich herum auch ein Handy in der Hand oder auf dem Tisch. So sind also die meisten Anwesenden noch nicht wirklich weggefahren von zu Hause.
Bei Tee und einer Somosa (gefüllte Teigtasche) kommt man gleich mit Nachbarn ins Gespräch. Birgit, Julia und Bettina sind auch aus Hamburg. Sie sind in einer Gruppe hergefahren, die einen Kurs Geistheilung (man ruft dabei Engel zur Hilfe) und Schamanentum (man kontaktiert Geister) absolviert. Wegen der besonderen „Schwingungen um Matrimandir“ sei das sehr erfolgreich hier. Matrimandir ist der goldene Augapfel, das Zentrum von Auroville.
Die Landschaft ist ein licht bewaldetes Plateau, Gruppen von Palmen verschiedener Art wechseln sich mit Laubbäumen ab; manches blüht, es ist das beginnende Frühjahr hier. Aktuell leben ~2.400 “residents” in Auroville, zusätzlich am Tag 3.-5.000 Arbeiter und die Gäste. In die zahlreichen „guest houses“ kann man sich einmieten (über das Internet). Ich erhalte ein Zimmer im gut beschatteten Center Guest House. Sehr freundliches Willkommen und ich gelange in ein einfaches aber blitzsauberes Zimmer mit Bad und Balkon (1. Stock sehr angenehm, meist weniger mögliches Ungeziefer und etwas kühler, Preis/Tag 600 Rps = 10 Eu incl Fahrradnutzung, Frühstück und Dinner).
In dem Speisesaal gibt es um 15 Uhr Kaffee und Tee und solcherart gestärkt setze ich mich auf mein (recht „indisches“) Fahrrad, es ist solide und tut seinen Dienst. Es gibt eine Karte über das weite Wegesystem und so suche ich das „Visitor center“. Auf dem roten Sandweg ist viel Verkehr, Motorräder und Fahrräder, wenige Autos. An einem Veranstaltungbrett erfahre ich, was ich alles machen kann. Vieles davon ist im Preis inbegriffen, Spenden sind willkommen. Schnell fasse ich den Plan an einer Yoga und einer Pilatisklasse teilzunehmen. Außerdem gibt es abends fast täglich Kino. Das Visitor center ist ein Kommunikationscluster mit einigen shops (klassisch wie überall Kleidung, Schmuck, Präsente und Erinnerungsstücke) und Restaurantbuden.
Ich entscheide mich für eine Art Gartenlokal. Es wird miteinander viel gesprochen, teils in Gruppen, teils Paare; ich zähle rasch einmal und sehe doch in mehr als der Hälfte der Personen um mich herum auch ein Handy in der Hand oder auf dem Tisch. So sind also die meisten Anwesenden noch nicht wirklich weggefahren von zu Hause.
Bei Tee und einer Somosa (gefüllte Teigtasche) kommt man gleich mit Nachbarn ins Gespräch. Birgit, Julia und Bettina sind auch aus Hamburg. Sie sind in einer Gruppe hergefahren, die einen Kurs Geistheilung (man ruft dabei Engel zur Hilfe) und Schamanentum (man kontaktiert Geister) absolviert. Wegen der besonderen „Schwingungen um Matrimandir“ sei das sehr erfolgreich hier. Matrimandir ist der goldene Augapfel, das Zentrum von Auroville.
Ich habe als Ärztin im Hospiz mehrfach Patientinnen mit
derartiger Unterstützung erlebt, bei denen
bei weit fortgeschrittener Erkrankungssituation das „Anhängen“ an Unterstützung
durch Heiler oder Schamanen nicht mehr lösbar war und traumatisch mit
dramatischen Telefonaten am Lebensende endete und bleibe skeptisch.
Matrimandir möchte ich natürlich unbedingt auch sehen (und „fühlen“?).
Die Anmeldung ist allerdings kompliziert (nur von 10-11 und 14 -15 Uhr, niemals
Dienstags, für den nächsten „freien“ Tag, man erhält eine Art Pass und muß dann
morgens um 9 Uhr am Visitor center erst einen Film sehen beim ersten Mal). Heute
war es zu spät für diese Anmeldung und ich verschiebe sie auf Mittwoch wie auch Vittorio aus Rom.
Bei einem Glas frisch gepressten Ananassmoothy berichtet er von einer
Einführungsklasse Integrales Yoga für morgen früh und das lockt mich, dafür
melde ich mich erst einmal an. Durch die Dunkelheit (ab ca 18 Uhr, Taschenlampe
für das Rad mitbringen, Achtung Mückenalarm)
fahre ich zurück. Um 19 Uhr gibt es Abendessen (2 Sorten Reis, Gemüsecurry,
Salat, Wasser und Tee). Man isst gemeinsam an großen Tischen und lernt auch
hier wieder rasch die Menschen kennen. Vera ,auch aus Deutschland, ist
Physiotherapeutin, gibt Yogakurse und lernt hier dazu. Louise aus Marseilles
kommt für 4 Wochen zur Meditation; für
sie ist HIV eine medizinische Weltverschwörung zu Gunsten der Pharmaindustrie;
auch sonst hat sie über viele medizinische Sachverhalte eigene Vorstellungen.
In ihrem beruflichen Leben ist sie
studierte Verwaltungsbeamtin.
Nach dem Essen wird im Schutz der Mückengitter hier von vielen
mit Laptops hdys etc wieder andere Kommunikation gesucht, aber auch
recherchiert und gearbeitet. Ich werde bald müde und ziehe mich in mein Zimmer
zurück. Die nächtlichen Vogelgeräusche und ab und zu bellende Hundegruppen
halten mich nicht mehr lange wach.
Am folgenden morgen findet meine Yoga Klasse statt. Der Lehrer, Artu Wishnu, ganz in heller Baumwolle gekleidet ist sanft und freundlich, wie man sich einen Yoga-Lehrer vorstellt und sehr kompetent. Der Unterricht findet in dem Bagh-zentrum statt, ein weiterer beeindruckender Bau auf dem großen Gelände.Die 25 internationalen Teilnehmer haben überwiegend wie ich auch noch keine Yoga-Erfahrung.

Der Kurs bietet eine theoretische Einführung in integrales Yoga.mit einer Medtation und Gruppenübungen zum kennen lernen und Vertrauen bilden. Alle sind begeistert, die 3 Stunden vergehen wie im Fluge, im Anschluß werden noch Bücher mit Texten von Sri Aurobindo und The Mother angeboten.
Am folgenden morgen findet meine Yoga Klasse statt. Der Lehrer, Artu Wishnu, ganz in heller Baumwolle gekleidet ist sanft und freundlich, wie man sich einen Yoga-Lehrer vorstellt und sehr kompetent. Der Unterricht findet in dem Bagh-zentrum statt, ein weiterer beeindruckender Bau auf dem großen Gelände.Die 25 internationalen Teilnehmer haben überwiegend wie ich auch noch keine Yoga-Erfahrung.
Der Kurs bietet eine theoretische Einführung in integrales Yoga.mit einer Medtation und Gruppenübungen zum kennen lernen und Vertrauen bilden. Alle sind begeistert, die 3 Stunden vergehen wie im Fluge, im Anschluß werden noch Bücher mit Texten von Sri Aurobindo und The Mother angeboten.
Der kleine Ganesha steht im Garten meines Guest houses. Er symbolisiert vieles Positive und so gibt es im Hinduismus häufige Gelegenheiten, ihn zu feiern. Nach dem Kurs suche ich Ruhe auf meinem Zimmer und schlafe erst einmal tief ein; keine Ahnung, warum ich so müde bin.
Nach dem Tee mache ich mich wieder mit meinem Rad auf und suche eine Pilatis Klasse in einem weiteren Unterrichtszentrum. Die Ausschilderung ist nicht gut und ich habe Mühe,rechtzeitig hinzufinden. Der Weg führt über das Solar Cafe, das ich mir auch noch anschauen will. Es gibt hier eine luftige Dachterrasse, die besonders von den Jugendlichen der Siedlung frequentiert wird. Ich lerne eine "resident" kennen, die mir sehr freundlich über ihr Leben hier Auskunft gibt. Natürlich sei es keinesfalls Konflikt frei. Im Laufe der Jahre habe es auch mehr Regeln geben müssen. Aber die Meisten könnten sich sehr nach eigenen Vorstellungen hier entfalten. Der Pilatis Unterricht ist recht schwer für mich, alle anderen haben schon Erfahrung , aber ich werde freundlich unterstützt und fühle mich gut gelockert und gedehnt anschließend.
Das Abendessen nehme ich rasch ein, um mich dann um 20Uhr zum Kinofilm neben der Town Hall einzufinden. Es wird der britische film Pride gespielt. Es ist nun stockfinster und meine Stirnlampe leistet mir auf dem Fahrrad gute Dienste. Es ist aber doch etwas unheimlich links und rechts mit urwaldartiger Vegetation und fremden Nachtgeräuschen zurück ins guest house zu fahren. Dort sitzen immer noch ein paar Unermüdliche im Mücken geschützten Speisepavillion am Laptop. Um 22.30 bin ich wieder sicher in meinem Zimmer und lege mich schlafen.
Das indisch/aurovillian Frühstück
Es gibt einige indisch-französische Lokale und kleine Läden.
Zum Mittag gehe ich in das Restaurant Rose; ich hatte mich auf Steak/Frites gefreut, nach 4 Tagen vegetarischer Küche, aber das gibt es nicht. Also verschlinge ich ziemlich gierig einen sehr leckeren Cheeseburger; dazu gehört noch ein reizender Laden mit Wäsche und Schmuck wo ich im Anschluß noch etwas stöbere.
Dann muß ich zurück, um meine Anmeldung für Matrimandir zu
absolvieren.
Nur morgens von 10-11 und nachmittags von 2-3 kann man im Visitor Center einen sogenannten Besucherpass für das Mitrimandir Meditationszentrum erhalten.
It is like the Force, the central Force of Auroville, the cohesive Force of Auroville.
The Mother
Man wartet erst in einem Warteraum, wird dann befragt, ob man schon einmal dort war.Erst erscheintes nicht mehr möglich, für den nächsten Tag Eintritt zu bekommen, da alle möglichen Plätze (ca 500/Tag) schon vergeben seien, dann erhalte ich aber doch noch eine Genehmigung und bin recht erleichtert, denn es ist mein vorletzter Tag hier..
jedoch nicht bezahlen. Ich vermute, dass das Elternpaar seinen weit erwachsenen Sohn auf verschiedene Weise unterstütz.
Der Eingang ist ein Weg in Form einer schrägen Ebene. Innen angelangt ist ein großer
Raum in milchig warmem Licht, viel weißer Marmor mit einem Kern. Ein gewundener Weg führt auf eine erste
Ebene, wo alle weiße Socken erhalten. Weiter geht es Schnecken förmig
inzwischen lautlos in Socken auf weißem Teppichboden nach oben. Dann stehen wir
vor dem Eingang in das „Innere“.
Hineingelangt stockt mir erst einmal der Atem. Es öffnet sich eine
großer rundlicher Raum, ca 20 m hoch, 16 Wandteile, alles weißer Marmor,
gedämpftes Licht, in der Mitte dann ein senkrechter Lichtstrahl aus dem Dach,
ca 30 cm breit. Im Dach befinden sich Spiegel, die je nach Richtung der Sonnenstrahlung
diese einfangen und bündeln. Der Strahl fällt wie eine Säule in der Mitte des Raumes in eine
große Kristallkugel am Boden. Sie wiegt > 1.000 kg und wurde in Deutschland
bei Zeiss hergestellt. Der Strahl fällt durch sie hindurch durch ein Loch im Boden, durch die gesamte
Goldkugel am Boden wieder heraus und unter sie bis in den Marmorschuppenbrunnen
am Grund, den wir zu Anfang besuchten. Oben in dem Meditationsraum stehen in einem großen Kreis weiß-marmorne
Säulen, die kurz unter dem Dach des Gewölbes enden, also gar nicht tragen, aber
die Höhe betonen. Es gibt eine innere Reihe von Sitzkissen zwischen den Säulen und
eine außen entlang der Wand.
Alle setzten sich in den zwei Kreisen und es kehrt eine große Stille ein.
Die verschiedenen Interpretationen der erlebten Gefühle in diesem Raum , die
ich in den vergangenen Tagen gehört habe, gehen mir durch den Kopf, die
beschriebenen „auftankbaren“ Kräfte und erlebbaren „Schwingungen“ . Bildscenen
aus „star wars“ und anderen Science
fiction- und Fantasyfilmen tauchen in meiner Erinnerung auf. Der Mensch ist sehr
beeindruckbar durch Monumentalität und Schönheit der Architektur. Die Freude
daran tut uns sicher gut. Vielleicht wird dieses Gefühl als Kraftquelle erlebt
und von Manchem fehl interpretiert? Auch ich bin sehr beeindruckt von diesem
Bau, aber er ist „Menschenwerk“ und dahinter steht manches Mal der Wunsch nach
Manipulation.
Nach zwanzig Minuten ist die Meditationszeit vorbei und wir
werden gebeten, herauszugehen, die nächste Gruppe wartet. Ich wandere noch ein
wenig durch den Park, unter großen Ganjibäumen befinden sich Bänke und einzelne
Menschen sitzen und meditieren. Eine friedvolle Stimmung. Photographieren ist
hier nirgends erlaubt.
Am Parkausgang wartet der kleine Bus, der die Besucher
zurück zum Visitor Center bringt.
Ich hatte am morgen versucht, auszuschecken, aber das Guest-
house kann keine Karten annehmen, So wurde ich vertrauensvoll gebeten, in die Town-Hall zu
fahren, wo die Geldgeschäfte erledigt werden. Für längere Aufenthalte kann man
sich eine Auroville- Geldkarte geben lassen, die man auflädt. Das große Büro
der Town-Hall voll mit Schreibtischen an denen Mitarbeiter mit Residents wie
auch Gästen sitzen und Geldprobleme lösen summt vor Aktivität. Die Schreibtische
sind voll mit Papieren. Man hört verschiedene Sprachen. Ich bin jedoch nach kurzer Zeit dran, kann mit
Kreditkarte die eher kleine Summe bezahlen und fahre fort.
Vielleicht komme ich tatsächlich noch einmal wieder.
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