Im August 2014 erhielt ich durch einen workshop des DAAD/Rechtsmedizin Hamburg die Möglichkeit, das Land für 1 Woche zu besuchen. Der im wesentlichen rechtsmedizinische Workshop fand in Kigali statt. Die recht moderne, sehr saubere Stadt liegt in der Mitte des Landes auf einem Hochplateau mit einem in unserem Sommer sehr angenehmen "sommerlichen" Klima. Die zahlreichen bewaffneten Polizisten im Strassenbild sollen Sicherheit vermitteln, wirkten auf mich etwas unheimlich. Auch die Erinnerung an den Film "Hotel Ruanda", in dem der Völkermord an 1.2 Millionen Menschen geschildert wird, ging mir nicht aus dem Kopf.
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Temperaturkontrolle bei der Einreise wegen EBOLA Gefahr |
Die Bevölkerungsgruppe, die älter als 24 ist, wird eine Erinnerung daran haben, das wird nicht leicht sein. Manchmal meinte ich auch, eine eher traurige, ernste Stimmung im Strassenbild zu erleben, ganz anders als zum Beispiel in Indien.Die Initialisierung eines "Traumaworkshops" wurde ebenfalls in dieser Woche von hamburger Ärzten unterstützt.
Mich interessierten in Ruanda besonders die ärztlichen und strukturellen Ansätze zur palliativmedizinischen Versorgung. Im Rahmen meines Vortrages zur Anwendung von Opiaten zur Schmerztherapie und den bestehenden Problemen auf dem afrikanischen Kontinent damit kam ein guter Austausch zu Stande. Ein Kollege ermöglichte mir im Verlauf den Besuch einer Klinik mit hervorragenden Ansätzen zur Palliativversorgung. So gibt es für alle Berufsgruppen in der Klinik ein kleines Curriculum zum Thema Palliativmedizin.
An weiteren Tagen hatte ich die Möglichkeit, das Land kennen zulernen. So fuhr ich in die Virunga Berge und unternahm eine geführte Wanderung , um die dort lebenden Gorillas (Diane Fossey lebte und forschte dort ) zu sehen. Der Besuch des Parks ist an ein recht hohes Eintrittsgeld gebunden (900 US). Die Anreise von Kigali dauert etwa 4 Stunden mit dem Auto. Die Nacht verbringt man idealerweise in einer Lodge in den Bergen mit Blick über die Seen.
Am morgen geht es dann früh los, erst mit dem Auto zum Parkeingang, dann mit Führern in Gruppen von 8 in die Höhe ( von 2200 auf 3400 m). Es gibt verschieden lange Wanderungen (2-6 Stunden). Wir haben nach 3 Stunden "unsere" Affenfamilie gefunden (Silberrücken und 8 Weibchen, 2 Junge); wir waren sehr dicht an den Affen dran, die das gewohnt zu sein schienen. Ohne Zweifel war diese Begegnung mein beeindruckendstes Tiererlebniss bisher.
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plötzlich taucht der erste Gorilla auf |
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der Silberrücken, ca 250 kg! |
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deshalb heißt das Gorillamännchen SILBERRÜCKEN |
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Mutterliebe
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Urwald |
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ohne ihn hätte ich es nicht geschafft |
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Feldarbeit mit Kind |
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ein Zufallsfund - eine Bienen Beute |
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auf dem Weg zu einer Hochzeit |
Am letzten Wochenende sind wir in den Akagira Park gefahren. Hier gibt es große Seen mit vielen Vögeln, Krokodilen und Nilpferden und Steppentiere zu bewundern.
Auch hier wieder eine Lodge mit wunderschöner Abendstimmung am See. Die Nilpferde waren laut schnaufend zu hören, aber ließen sich lange nicht Blicken - aber echte Afrikaabendstimmung.
Morgens dann endlich Nilpferde und Krokodile satt.
Löwen sollen auch wieder ausgewildert werden. Auf Grund der wachsenden Bevölkerung wurde der Park leider in den letzten Jahren um 30% verkleinert, was für die wandernden Wildtiere ein Problem ist.Am folgenden Tag wurde dann in einer ausführlichen Jeeptour die Savanne ergründet.
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die sollen sehr gefährlich sein! |
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Giraffenliebespaar |
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am Abend dann wieder im Hotel -romantische Stimmung über Kigali |
.. nächste Woche ist wieder " jenseits von Afrika".
Wegen struktureller Probleme, einer hohen Bevölkerungsdichte und Konflikten zwischen den
Volksgruppen der
Hutu und
Tutsi – die im
Völkermord an den Tutsi 1994 gipfelten – zählte das Land zu den ärmsten in Afrika. In den letzten Jahren waren starke wirtschaftliche Fortschritte zu verzeichnen,
[4] die unter anderem durch die Ausbeutung von Rohstoffen in den östlichen Kongoprovinzen erzielt werden.
[5][6][7] Weite Teile der Wirtschaft werden durch die regierende Partei
Ruandische Patriotische Front kontrolliert.
[8]
Ruanda steht international in der Kritik wegen mangelnder
Pressefreiheit, Unterdrückung der Opposition, Manipulation von Wahlen sowie der Destabilisierung des Ostkongo.
[4][9][10][11]
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